Auf der Huyssenallee wurden über 300 Millionen Euro investiert. Ein Großteil der Immobilien wurde verkauft und von den neuen Eigentümern modernisiert. Besonders spektakulär sind die Neubauten der Stiftung Mercator und das Huyssenquartier.
Die Huyssenallee ist eine Straße mit bewegender Geschichte. Aufgebaut in den späten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, verdankt sie ihren Namen dem Essener Kaufmann Heinrich Arnold Huyssen, der ihre Entstehung durch eine großzügige Grundstücksschenkung an die Stadt überhaupt erst möglich machte. Zügig entwickelte sie sich dank ihrer Breite und der Nähe zum Stadtgarten zu einem bevorzugten Wohngebiet des gehobenen Bürgertums. Im zweiten Weltkrieg völlig zerbombt, wurde die Huyssenallee in den 1950er Jahren wiederaufgebaut. Vor allem Geldinstitute und Versicherungen siedelten sich nun an und die Huyssenallee avancierte zur vornehmen Geschäftsadresse. Gut 50 Jahre später änderte sich das. Die Versicherungen zogen zunächst nach Düsseldorf, dann nach Frankfurt und hinterließen einen Leerstand nach dem nächsten. Vereinzelnd gelang die Nachvermietung der Büroflächen in den Obergeschossen, aber meistens blieben die Gebäude leer.
Vor fünf Jahren machte der Essener Immobilienmakler Eckhard Brockhoff bei einem Vor-Ort-Termin auf die ungenutzten Potenziale der Huyssenallee aufmerksam und skizzierte sein Zukunftsbild der Straße. „Ich bin nach dem Termin gezielt an die Eigentümer der Immobilien herangetreten und habe ihnen dazu geraten, in ihre Häuser zu investieren. Dann würde ich ihnen innerhalb kurzer Zeit neue Mieter besorgen. Viele entschieden sich daraufhin lieber zum Verkauf. Auch dabei haben wir teilweise geholfen und neue Eigentümer gefunden, die mit Investitionswillen und Offenheit den Weg für den 3. Frühling der Huyssenallee frei gemacht haben“, erzählt Eckhard Brockhoff.
Die spektakulärste Entwicklung nimmt gegenwärtig ein Neubau direkt gegenüber der Philharmonie Essen. Dort entsteht das Huyssenquartier (HQE), ein Wohnhochhaus mit Bürogürtel und Einzelhandelsflächen. Beim Verkauf des ehemaligen Bestandsobjekt an selber Stelle sowie der Vermietung der gesamten Gewerbefläche an den Wirtschaftsprüfer PwC hatte das Essener Maklerhaus erfolgreich beraten.
Höhere Mieten machen Huyssenallee auch bei Investoren interessanter
Zahlreiche weitere Neuvermietungen nach erfolgtem Eigentümerwechsel konnten ebenso über Brockhoff OFFICE vermittelt werden. Leerstand gibt es heute auf der Huyssenallee kaum noch. Die Flächen sind wieder so begehrt, dass Mietinteressenten Schlange stehen.
„Die Huyssenallee ist wieder eindeutige 1A-Lage in Essen. Das sehen wir auch an der Mietpreisentwicklung. Im Neubau erzielen wir Spitzenmieten von über 16€/m². In renovierten Bestandsobjekten sind die Mieten auch merklich gestiegen. Dies wiederum ist auch ein gutes Signal für die bisher nicht renovierten Immobilien, denn durch den gestiegenen Mietpreis rechnet sich die Modernisierung für die Eigentümer“, so Eckhard Brockhoff.
Wehmutstropfen Parkplätze und Gastronomie
Parkplätze bleiben absolute Mangelware auf der Huyssenallee. „Das ist ein Problem. Der Essener Hauptbahnhof ist zwar fußläufig zu erreichen, aber viele Arbeitnehmer sind aus unterschiedlichsten Gründen auf den PKW angewiesen, um zur Arbeit zu kommen,“ erklärt der Essener Makler. Das Neubauprojekt HQE reagiert auf die Situation mit einer dreigeschossigen Tiefgarage. Bei sanierten Bestandsgebäuden fehlen Parkplätze aber zum Teil gänzlich.
Die Ansiedlung von mehr Gastronomiebetrieben würde der Huyssenallee ebenfalls guttun, ist Eckhard Brockhoff überzeugt. Besonders Außengastronomie würde die Verweildauer auf der Huyssenallee erhöhen und zu mehr Lebensqualität beitragen. Und das ist nicht nur für die Besucher des Aalto Theaters und der Philharmonie Essen interessant. „Viele der sanierten Bestandsgebäude sind in den Obergeschossen für einen wohnwirtschaftlichen Nutzen ertüchtigt worden. Nun müssen auch Geschäfte des täglichen Bedarfs sowie Gastronomieangebote auf der Huyssenallee angesiedelt werden. Wenn das gelingt, schließt sich die Lücke zwischen dem Lifestyle-Viertel Rü und dem Hauptbahnhof erfolgreich und die Stadt Essen ist um ein Szene-Viertel reicher“, prognostiziert Brockhoff die Zukunft der Essener Prachtstraße Huyssenallee.
Erste Erfolge für eine vielfältigeres Gastro- und Freizeitangebot gibt es bereits. Im Jahr 2017 eröffnete die Brasserie „Paul´s“, ein Restaurant im französischen Stil. In der Planung befindet sich gegenwärtig ein Hostel, das rund 15 Zimmer anbieten wird.