(Essen) Essen ist und bleibt das Bürozentrum des Ruhrgebiets. Laut einer Analyse von Brockhoff stieg der Bestand an Büroflächen imvergangenen Jahr noch einmal um 29 400 m² auf inzwischen mehr als 2,9 Millionen m². Der Flächenumsatz in 2011 betrug 110 000 m², die Leerstandsrate war mit 4,5 Prozent die niedrigste seit Jahren.
Die Durchschnittsmiete in der City sowie in den Bürozentren im Essener Süden betrug 9,50 € pro m², in der Spitze wurden bis 13,50 € pro m² gezahlt. Auch in 2011 bestätigte sich der Trend, wonach Unternehmer lieber mieten statt kaufen. „Die Leute wollen nicht in Ziegelsteine, sondern in ihr Unternehmen investieren“, weiß Eckhard Brockhoff.
Die momentan wohl attraktivste Fläche auf dem Essener Büromarkt befindet sich im Rü-Karree. Hier hatte bis vor kurzem die Kaffeehauskette Starbucks ihre Hauptverwaltung. 200 m² wurden abgeteilt und bereits neu vermietet, für die übrigen 700 m² gibt es Interessenten. Räume mit hohen Decken, breite Treppenhäuser, die vorhandene Klimaanlage sowie ausreichend Stellplätze im Innenhof machen das Rü-Karree zu einem der begehrtesten Immobilien-Standorte der Stadt.
Das leidige Parkplatz-Thema in Rüttenscheid spielte auch bei den Planungen des Neubauprojektes „Rü 62“ am Stern eine wesentliche Rolle. Das dem Gebäudekomplex angegliederte Parkhaus an der Bertoldstraße bietet demnächst mehr als 250 Stellplätze – ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Vermarktung der Büroflächen.
ie Büroräume selbst werden in einer einzigartigen baulichen Qualität errichtet, um den gewachsenen Ansprüchen der Mieter gerecht zu werden: Sandsteinfassaden, große Fenster mit Blick auf begrünte Dächer im Innenhof, CAT 7-Verkabelung, Betonkernaktivierungs-Kühldecken etc. – ein vergleichbar hochwertiges Angebot gibt es momentan nicht auf dem Essener Immobilienmarkt. Das haben auch die ersten Mieter nach Prüfung der übrigen Angebote festgestellt. Etwa die Hälfte der rund 6700 m² umfassenden Bürofläche wurde von den Unternehmen City Jung, Kölbl Kruse sowie den Patentanwälten RWHS angemietet, doch stehen noch Flächen in der Größenordnung von 420 m² – 840 m² für potentielle Interessenten zur Verfügung. Hier ist Brockhoff & Partner bereits in intensiven Verhandlungen.
Überhaupt ist die Nachfrage nach Büroflächen in Rüttenscheid, aber auch in Bredeney groß. Häufig sind es Ärzte, die sich verändern wollen und Flächen im Essener Süden suchen.
Die Huyssenallee, einst Essens Flaniermeile, könnte sich schon bald zu einem gefragten, Innenstadt und Rüttenscheid nahen Wohn- und Geschäftsquartier entwickeln. Den Mix aus Geschäften oder Gastronomie im Erdgeschoss sowie darüber Büros oder Wohnungen mit Blick auf Aalto-Theater und Philharmonie hält Eckhard Brockhoff für ein zielführendes Vermarktungskonzept. Allerdings müssten einige Eigentümer zunächst in ihre mehrere Jahrzehnte alten Gebäude investieren, um deren Attraktivität zu steigern.
In der Innenstadt hat sich der von Brockhoff & Partner verkaufte „Kennedy-Tower“ zu einem Immobilien-Highlight entwickelt, auch das neu eröffnete „Motel One“ wertet den gastronomisch gut erschlossenen Kennedyplatz weiter auf. Im Bankenviertel stehen einige Flächen zur Vermietung a n. Die müssten, da bisher auf Großmieter ausgelegt, allerdings komplett umgebaut werden. Was wiederum erhebliche Investitionen voraussetzt.
Deutlich verstärkt hat sich die Nachfrage nach Gebäuden an der Ruhrallee, wo die Leerstandsquo erlich abnimmt. Im Essener Norden hält sich die Nachfrage nach Büroflächen indes in Grenzen Interessant sind in erster Linie Büroräume in Verbindung mit Lager- oder Serviceflächen in den Gewerbeparks. Positiv ist die Entwicklung auf dem M 1-Gelände.