(Essen, 27.01.2022) Mülheim an der Ruhr erreicht durch Vermietung auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal einen Spitzenwert. Auch Dortmund schloss mit einem Rekordumsatz das Jahr 2021 ab. Die anderen großen Ruhrgebietsstädte verzeichnen ebenfalls einen guten Büroflächenumsatz.
Im deutschlandweiten Vergleich war der Büroleerstand in der Metropole Ruhr jahrelang sehr gering, in manchen Städten sogar zu gering. Städte wie Bochum und Dortmund galten mit einer Leerstandsquote von unter 3% als vollvermietet. Im Jahr 2021 ist der Büroleerstand gestiegen, was dem Markt und der Angebotslage zugutekommt. Ursächlich für den gestiegenen Leerstand im Ruhrgebiet sind Bautätigkeiten großer Konzerne wie ALDI, RWE oder Continentale, wodurch fremdangemietete Flächen freigezogen worden sind.
Auch nach dem Zusammenschluss von Innogy und E.ON wurde der Büroflächenbedarf beider Unternehmen im Zuge von Synergieeffekten optimiert und zahlreiche Sprenkelanmietungen zentralisiert. „Alleine durch die in der Vermarktung befindlichen und teilweise bereits leergezogenen Sprenkelanmietungen von ehemals Innogy, nun E.ON, sind mehr als 30.000 m² in der Vermarktung, die aufgrund ihrer Lage rund um den Hauptbahnhof sehr interessant sind. Wir führen intensive Gespräche mit Interessenten und haben bereits erste Mietverträge abgeschlossen“, so Tobias Altenbeck, Mitglied der Geschäftsleitung bei Brockhoff.
Während in den letzten Jahren Bochum durch das Entwicklungsareal Mark 51°7 als Hidden Champion unter den Bürovermietungen galt, hat im Jahr 2021 die Stadt Mülheim diese Rolle übernommen. Seit dem Erwerb des ehemaligen Tengelmann-Geländes durch SORAVIA und der exklusiven Vermarktung als PARKSTADT MÜLHEIM über Brockhoff OFFICE wurden allein dort knapp 25.000 m² Bürofläche vermietet. „Für weitere 11.000 m² stehen die Abschlüsse kurz bevor“, berichtet Julia Winteroth, Geschäftsführerin bei Brockhoff.
Die Stadt Dortmund schloss das Jahr 2021 mit einem Rekordjahr ab und übertraf bereits in Q3/2021 das Gesamtjahresergebnis 2020. Ursächlich hierfür sind mehrere Unternehmenserweiterungen von ansässigen Firmen, darunter Adesso und Amprion.
Kein Rückgang von Flächennachfrage wegen Corona – Büro wird Begegnungsstätte
Der zögerliche Start in das Jahr 2021 in Hinblick auf Flächengesuche war spätestens im April obsolet. Auch die Flächengröße der Gesuche bleibt nahezu unverändert. Dafür ist eine neue Konzeption der gesuchten Flächen deutlich geworden. „Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern nun regelmäßig Homeoffice bzw. flexiblere Arbeitsmodelle an, sodass sich die Grundrissstruktur etwas verändert. Das hatte bereits vor Corona begonnen und ist intensiviert worden. Die Fläche wird mit Ruhebereichen, Kommunikationsecken und großen Küchen ausgestattet, um den Austausch der Mitarbeiter untereinander zu fördern. Die gesuchte Fläche bleibt in der Größe nahezu gleich“, erklärt der Büroexperte Altenbeck, der mit vielen Konzernen im Austausch steht und bestätigt, dass die Belegungsquote, mit denen die Unternehmen planen, bei 0,7-0,9 geblieben ist.
„Leider gibt es wenig qualitativ hochwertigen Leerstand“, weiß Altenbeck und fordert mehr spekulativen Neubau. „Ein gut konzeptionierter Neubau ist meistens schon vor der Fertigstellung vollvermietet. Trotzdem sind die Investoren zögerlich, weil sie sich aufgrund der hohen Baukosten nur lohnen, wenn sie zu Spitzenmieten vermarktet werden können.“
Außerdem beobachtete Altenbeck, dass die Nachhaltigkeit und Erfüllung von ESG-Kriterien von Gebäuden zunehmend auch Thema bei der Anmietung von Büroflächen werden.
Gute Aussichten für 2022 – Unternehmen nutzen Chance durch Leerstände
„Der Büroflächenbedarf im Ruhrgebiet wird in 2022 wieder ansteigen,“ prognostiziert Tobias Altenbeck. Auch wenn die Konzerne momentan mit Flächen in ihren eigenen Immobilien gut versorgt sind, werden diese aufgrund der trotz Corona weiterhin guten Wirtschaftslage wachsen und mehr Flächen benötigen. Hinzu kommen kleinere und mittlere Unternehmen, die ihre Chance nutzen und freigezogene Flächen, sofern sie modernen Ansprüchen genügen, übernehmen.
Über Brockhoff
Brockhoff GmbH ist der größte lokale Gewerbemakler in Deutschland und Immobilien-Marktführer im Ruhrgebiet. Das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz in Essen wurde 1987 von Eckhard Brockhoff gegründet und verfügt mit über 30 Jahren Erfahrung in der Immobilienbranche über umfassende Expertise bei der Vermarktung von Immobilien im Bereich OFFICE, INVEST, RETAIL und LOGISTICS. Zum Portfolio zählen der bundesweite Verkauf von Büro- und Anlageobjekten, die Bürovermietung mit Schwerpunkt im Ruhrgebiet, die Vermittlung von einzelhandelsgenutzten Immobilien in 1a-Lagen deutscher Klein-, Mittel- und Großstädte sowie die Vermietung und der Verkauf von Logistikobjekten.